Sehen
Landstraßenromantik
Stell dir vor,
wir zwei auf ’nem Motorrad,
die Welt gehört uns,
und die Landstraße ist unser roter Teppich.
Die Sonne knallt vom Himmel,
wärmt uns die Schultern,
während der Fahrtwind uns durchpustet
wie ein frecher Freund,
der uns zum Lachen bringt.
Du klammerst dich an mich,
deine Arme wie ein Sicherheitsgurt aus Herzschlag,
und ich,
mit Sonnenbrille auf der Nase,
fühl mich wie der König der Straße.
Jedes Ortsschild,
das vorbeifliegt,
grüßt uns wie ein neuer Fan –
Dörfer,
von denen wir nie gehört haben,
heißen uns willkommen,
als wären wir die Stars einer Show,
die keiner geplant hat.
Es ist dieses Gefühl,
weißt du?
Dieses Prickeln,
wenn die Maschine brummt
und die Landschaft an uns vorbeirauscht
wie ein Film,
den wir zum ersten Mal sehen.
Wir werfen uns dem Wind entgegen,
nicht weil wir müssen,
sondern weil’s uns lebendig macht.
Keine Angst,
nur Freiheit –
und ein Hauch von Übermut,
als könnten wir die Welt umarmen,
wenn wir nur schnell genug fahren.
Du lachst in mein Ohr,
ich spür deinen Atem im Nacken,
und für einen Moment
sind wir nicht nur ein Paar,
sondern ein verdammtes Abenteuer.
Und ja,
vielleicht ist es ein bisschen lächerlich,
wie wir uns für die Coolsten halten,
mit Staub auf den Jeans
und Sonnenbrillen,
die uns wie Filmhelden aussehen lassen.
Aber wer braucht Hollywood,
wenn die Landstraße unsere Bühne ist?
Jedes Kuhdorf,
jeder Traktor,
der uns überholt,
jedes Schild mit Namen wie „Obermumpfel“ –
alles Teil unseres Epos.
Wir sind keine Ritter,
keine Rockstars,
nur zwei,
die sich trauen,
dem Wind ins Gesicht zu spucken
und dabei zu grinsen.
Die Welt da draußen
mag uns für Spinner halten,
die mit zu lautem Motor
und zerzausten Haaren
durch die Pampa brettern.
Aber während wir die Sonne schlucken
und die Kurven küssen,
sind wir frei –
freier als die,
die in ihren Büros sitzen
und von sowas träumen.
Also klammer dich fest,
Liebste,
lass die Orte uns grüßen,
und wir fahren weiter,
bis die Sonne untergeht
und wir immer noch glauben,
dass wir die Coolsten sind.