Sehen

Letzter Wille

Ferdinand Freiherr von der Ferne

Da ist dieses unüberbrückbare Hindernis:
Diese unaushaltbare Angst
Die immer näher und näher herantritt
Bei mir bleibt und mich endlich packt
Wie in einem alten Haus, ohne Fenster, ohne Türen
Unwirklich und doch da – so stehe ich
Und strecke die Arme aus und rufe:
Zeig dich, mir – und dein Gesicht
Nimm mir den Schrecken
Und die Angst, die ich stets meinte
Nicht zu haben, vor dir – doch jetzt
Wo du gekommen bist, ist es so anders:
Die Ungewißheit wie du aussehen magst
Quält mich, lähmt mich – und gibt mir
Nur den einzigen Gedanken ein
Den ich jetzt noch, und als Letztes
Auszurufen imstande bin:
Sei auch mein Freund und mach es
Mir nicht so schwer!

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