Sehen

Tanz die Liebe

Charles Haiku

Willst du ein Mädchen sanft von dir überzeugen,
verführe sie geschickt, doch wisse, was es heißt.
Verführen ist ein Führen, ein Schritt voraus im Geist,
ein Tanz, der sie erhebt, wo du den Ton angibst.
Kein wildes Zappeln heut’, wo Blicke sich verfehlen,
nein, altmodisch soll es sein, voll Anmut und Gefühl.
Ein Foxtrott, Walzer, Tango, Merengue gar dazu,
du lenkst den Weg für zwei, bestimmst den Takt im Nu.
Ein Mann soll Mann hier sein, die Führung klar ergreifen,
doch nicht mit roher Kraft, die Frauen nur vertreibt.
Spielerisch sei dein Tun, ein Lächeln auf den Lippen,
so tanzt du mit ihr leicht, lässt Herzen schneller schlagen.
Viele Männer können’s nicht, die Kunst ist längst verblasst,
doch Frauen lieben’s, wenn ein Mann den Weg ihr weist.
Nicht herrisch, nicht brutal, mit Charme und klugem Sinn,
ein Spiel, das sie erfreut, wo sie sich hingibt drin.
Sag ihr niemals, dass du jagst, denn das zerstört den Zauber,
der Reiz verpufft im Nu, sie hält dich für banal.
Tanz mit ihr durch den Tag, lass sie von selbst es wollen,
den Wunsch, dich nah zu spür’n, in ihrem Herzen schwillt.
Wenn sie erst diesen Drang in ihrer Seele spürt,
setzt sie den Himmel selbst und Hölle in Bewegung.
Das Locken in dein Nest wird dann zum Kinderspiel,
so leicht, dass es erscheint wie ein Moment im Traum.
Doch schwerer ist es dann, sie wieder zu verabschieden,
wenn kurzer Spaß dein Ziel, nicht mehr als eine Nacht.
Darum geh stets zu ihr, lass ihre Welt die Bühne,
dort ist sie frei und leicht, entspannt in ihrem Raum.
Dein Chaos bleibt verborgen, die Wohnung ungezeigt,
und du kannst gehn, wenn’s Zeit, den Abschied leicht gemacht.
Die nächste Schönheit winkt, sie ist nicht weit entfernt,
doch wisse, was du tust, wenn Herzen du gewinnst.
Mit Anmut führ den Tanz, mit Klugheit lenke Schritte,
lass sie den Wunsch verspür’n, in deinem Bann zu sein.
Verführen heißt, zu leiten, mit Herz und klarem Blick,
ein Spiel von Mann und Frau, ein Augenblick Geschick.
So tanze, doch bedenk, die Kunst liegt im Gefühl,
nicht in der Hast, im Zwang, sondern in sanftem Spiel.
Behalt den Zauber bei, den Reiz des Unausgesprochnen,
und sie wird folgen dir, im Tanz, der Liebe und im Leben.

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