Sehen
LittleSins - kleine Sünden
Hey, das ist doch der süße Typ aus dem Hotel!
Er tanzt immer weiter auf uns zu,
sein Blick gleitet über meinen Körper,
ich schaue ihn provozierend an.
Ein Lächeln erhellt sein Gesicht,
und er nickt anerkennend.
Wow.
Das geht durch und durch.
Was macht er jetzt?
Oh Gott, er kommt näher,
steht nun zwischen mir und meinem Mann,
der ihn erkennt
und ein wenig beobachtet.
Dann scheint es,
als hätten die Männer ein Abkommen getroffen,
nun liegt es bei mir.
Ich zwinkere meinem Liebsten zu
und lege mit dem Unbekannten
eine kesse Sohle aufs Parkett.
Eng schmiegt er sich beim Tanzen an mich.
Oder ich mich an ihn?
Mein Blut gerät noch etwas mehr in Wallung,
als er plötzlich seine Hand auf meinen Hintern legt
und mich noch näher zu sich zieht.
Lasziv wiege ich mich
im Takt des wilden Technobeats,
zu allen Schandtaten bereit.
Plötzlich spüre ich ein Paar Hände,
die sich von hinten um meine Taille legen,
Lenden, die sich an meinem Hintern reiben.
Mein Gatte demonstriert eindrucksvoll,
wessen Lady in Red das hier ist,
zwei Hirsche,
die um die Gunst der Dame buhlen.
Ich fühle mich berauscht.
„Meinen“ Männern ist die explosive Stimmung
nicht nur anzusehen,
nein, ich fühle mehr als deutlich,
wie anregend dieser Tanz für sie ist.
So schnell, wie es zu dieser prickelnden Situation gekommen ist,
so schnell ist sie auch schon wieder vorbei.
Die Freundin des süßen Typen
hatte nur mit dem Finger zu schnippen brauchen
und weg war er.
Derart angeheizt
machen wir uns auf den Weg in die Love Lounge.
Viele Paare,
nein, was sage ich,
auch Grüppchen zu dritt, zu viert,
haben sich bereits hierher zurückgezogen.
Ungeniert wird hier geschmust,
erforscht,
erkundet,
beobachtet.
Nach und nach fallen die Hemmungen zusehends,
das Paar neben uns scheint es nichts auszumachen,
dass ihnen Umstehende
bei ihren oralen Freuden zusehen.
Hier finden sich Leute,
die sich gerne zeigen
und solche, die lieber beobachten.
Wir scheinen zu beiden Gruppen zu gehören,
ein wenig von jedem.
Ich genieße die Blicke der Männer und Frauen,
die sich, am Geländer stehend,
durch das Treiben auf den Liegewiesen
zu eigenen Taten animieren lassen.
Soll doch ruhig jeder sehen,
wie geil mein Mann meine,
in schwarzen Netzstrümpfen steckenden Beine findet,
wie seine Hand über meinen Hintern wandert
und unter dem kleinen, roten Negligé verschwindet.
Es macht mir nichts aus,
dass uns die Paare links und rechts
gefährlich nahe kommen.
Doch leise frage ich mich dennoch,
wie wir wohl darauf reagieren werden,
sollten sie uns plötzlich
in ihr Spiel einbeziehen wollen.
Augenscheinlich sind wir aber so sehr mit uns beschäftigt,
dass wir ein No ausstrahlen.
Erschöpft und erfüllt vom sinnlichen Küssen
wenden wir uns der Cocktailbar zu.
Hier bemerken wir wieder einmal,
wie gut organisiert die RedSins-Party ist.
Denn anstatt mit Bargeld
bezahlen wir unsere Drinks mit Coins,
die wir schon im Hotel erworben hatten,
was angesichts der Lautstärke
eine enorme Erleichterung darstellt.
Denn anstatt sich den Preis zuzubrüllen,
zeigt der Barkeeper nur 7 Finger,
was bedeutet,
dass wir 7 Münzen zu bezahlen haben.
In dieser Umgebung,
einer alten Gebläsehalle in Duisburg,
in der noch Maschinen von der Zeit zeugen,
als man hier arbeitete,
eingehüllt in warmes Licht,
laute Beats
und Partypeople,
die nur gute Laune ausstrahlen,
berauscht uns unser Cocktail
auf wunderbare Weise.
Einmal mehr genießen wir die Menschen um uns herum.
Es gibt nichts, was es nicht gibt.
Unser Erstaunen lassen wir uns nicht anmerken,
als ein Jüngling im Lendenschurz
seine Runde dreht
und sein bestes Stück freischaukelnd
immer wieder vorwitzig zwischen den einzelnen Lederstreifen herauslugt.
Rot, wohin das Auge blickt.
Evas in selbigen Kostümen,
Lack und Leder,
züchtig bis gewagt.
Slip, String oder nacktärschig,
Schottenröcke, Hotpants, Abendkleider oder Negligés…
Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.
Körperkontakte sind auf der RedSins-Party
ausdrücklich gewünscht,
so macht es auch niemandem etwas aus,
dass sich die Körper aneinander drängen,
wenn man sich durch die Vollheit der einzelnen Dance-Areas bewegt.
Zur Erfrischung der erhitzten Gemüter
wandeln leicht bekleidete Damen
mit riesigen Tabletts voll frischer Früchte
oder Wassereis durchs Getümmel.
Das Eis allerdings animiert die Ladys
zu frivolen Leckereien,
welche die Männer genüsslich zur Kenntnis nehmen.
Wem das Naschen der Früchte vom Tablett zu banal erscheint,
bedient sich oral
(mit Händen wäre das ja langweilig)
von einer liegenden Schönheit,
die über und über mit unterschiedlichsten Beeren verziert ist.
Sinnlichkeit und prickelnde Erotik,
wohin auch immer man blickt.
Ob nun Badenixen mit feurig roten Haaren,
die sich ein ums andere Mal
in einer durchsichtigen Badetasse
mitten auf der Tanzfläche räkeln,
hoch über den Köpfen der Tanzenden,
so dass einem imPOsante Einblicke gewährt werden,
oder Tänzerinnen ihr Können an der Stange zeigen,
Feuerschlucker
oder Wasserspiele mit gigantischen Spritzpistolen –
sehen, riechen, hören, schmecken, fühlen –
alle Sinne werden bedient.
Hatten Sie nicht auch schon mal den leisen (oder gar lauten) Wunsch,
einen Swingerclub zu besuchen?
Aber wirklich dorthin haben Sie sich nicht getraut.
Zu intim vielleicht,
die Angst davor, nicht genau zu wissen,
was einen erwartet,
eine zu kleine Runde.
Nun, hier bei den Hot & Red German Sins,
perfekt organisiert von dem niederländischen LittleSins-Team,
sind solche Ängste völlig unbegründet.
Handelt es sich doch nicht um eine Swingerparty,
sondern um eine erotische Dance- und Mottoparty;
und es steht nicht Sex,
sondern Erotik und Spaß im Vordergrund.
Auch braucht Frau hier nicht zu fürchten,
von übermotivierten Männern angemacht zu werden.
Denn das Konzept von LittleSins ist,
dass nur Paare über 23 Jahre Eintritt haben
(auch Damenpaare oder ein Paar mit Dame),
nicht aber Singlemänner.
Doch begeben wir uns wieder auf die Tanzfläche.
Eine Schönheit mit dunklen Haaren
und obenrum mit nichts als einer Büstenhebe bekleidet
macht sich völlig selbstverständlich
an meinem Mann zu schaffen.
An seinem Blick sehe ich,
dass seine Phantasie auf Hochtouren läuft,
Kopfkino pur.
Doch sucht er auch den Blickkontakt zu mir.
Bei aller Erotik und Aufregung
bemerke ich jedoch ganz leise
auch die Eifersucht.
Just in diesem Moment
dreht sich die dralle Schönheit um
und nimmt ihr Spiel mit mir auf.
Es scheint nicht ihre erste Party zu sein
oder sie ist SEHR aufgeschlossen.
Nach unserem feurigen Tanz,
der uns beinahe in Flammen stehen lässt,
folgen wir ihr in die Love Lounge.
Hier herrscht inzwischen so reges Treiben,
dass kaum mehr ein freies Plätzchen zu finden ist.
Selbst bei den am Geländer stehenden Pärchen
fallen nun die Hüllen,
und es bleibt nicht mehr allein bei oralen Stimulationen.
Es ist halb vier morgens,
die Beats dröhnen übermäßig laut,
in sich verknotete Leiber
und eine erstklassige Nummer am Geländer.
Der visuelle und akustische Overkill!
Da man bekanntlich gehen soll,
wenn es am Schönsten ist,
war dies der geeignete Zeitpunkt für uns.
Dem Höhepunkt der Party
sollte unser ganz persönlicher folgen.
Kleine Sünden einer Nacht,
Sins in Red…
unvergesslich.