Sehen

Orgie mit Priester

Charles Haiku

Der Priester betrat den Raum,
wo Körper sich in Ekstase wanden.

Nackte Leiber pressten sich aneinander,
Stöhnen erfüllte die Luft.

Er trug noch seine Soutane,
doch die Knöpfe lösten sich bereits.

Eine Frau zog ihn zu sich,
ihre Hände glitten über seine Haut.

Er ließ es zu,
sein Körper reagierte auf die Berührungen.

Die Orgie pulsierte um ihn herum.

Männer und Frauen verschmolzen in Gruppen,
Glieder drangen ein, Münder saugten.

Er kniete sich hin,
eine Hand umfasste seinen Schaft.

Eine andere Person leckte daran,
während er die Augen schloss.

Die Hitze stieg in ihm auf,
doch in seinem Kopf formten sich Worte aus dem Brevier.

Er stand auf,
schritt über die Leiber hinweg.

Seine Füße berührten schweißnasse Rücken,
Schenkel spreizten sich vor ihm.

Er masturbierte weiter,
der Rhythmus wurde schneller.

Die Gruppe bemerkte ihn,
einige lachten, andere zogen ihn tiefer hinein.

Eine Frau setzte sich auf ihn,
ritt ihn hart.

Er stieß zu,
doch seine Lippen bewegten sich.

„Benedictus Dominus Deus Israel,“
sang er in monotonem Ton.

Die Worte hallten durch den Raum,
kirchlich und feierlich.

Die Umstehenden hielten inne, verwirrt.

Er ejakulierte,
der Samen spritzte über die Leiber,
während er weitersang:
„Quia visitavit et fecit redemptionem plebis suae.“

Sein Körper bebte,
doch die Stimme blieb ruhig,
wie in der Messe.

Eine Hand griff nach ihm,
zog ihn zu Boden.

Er lag zwischen zwei Körpern,
einer drang in ihn ein,
der andere saugte an ihm.

Er sang weiter,
die Psalme floss aus ihm heraus.

„Et erexit cornu salutis nobis in domo David pueri sui.“

Die Orgie setzte sich fort,
nun mit seinem Gesang im Hintergrund.

Einige lachten, andere stöhnten lauter.

Er kam erneut,
der Samen vermischte sich mit dem Schweiß.

Seine Berufung hielt ihn fest,
selbst hier.

Die Nacht endete,
er zog die Soutane an,
verließ den Raum.

Draußen kniete er nieder,
betete stumm.

Die Psalme hallte nach.

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