Sehen
Schlachtfeld der Leidenschaft
Das Schlafzimmer ist ein Schlachtfeld der Leidenschaft, 
wo die Hormone toben 
und die Laken brennen – 
manchmal leider wörtlich. 
Doch was passiert, 
wenn der Sturm der Ekstase 
in einem Chaos aus zersplitterten Möbeln, 
peinlichen Arztbesuchen 
und einem sehr genervten Nachbarn endet? 
Willkommen in der verrückten Arena der Sexunfälle, 
wo die Grenze zwischen himmelhoch jauchzend 
und zu Tode betrübt 
verdammt schmal ist.
Stellen Sie sich vor: 
Ein Pärchen, 
getrieben von unbändiger Lust, 
beschließt, die Grenzen der Schwerkraft zu sprengen. 
Der wackelige IKEA-Kronleuchter, 
sonst nur Deko für Spinnweben, 
wird zum Liebesgriff umfunktioniert. 
Ein kühner Schwung, 
ein ekstatischer Schrei – 
und zack, 
kracht das Ding mitsamt dem Casanova 
auf den Laminatboden. 
Ergebnis? 
Ein gebrochener Arm, 
ein Haufen Schrott 
und ein Nachbar, 
der sich fragt, 
ob das Beben von der Liebe 
oder einem Erdbeben stammt. 
Solche Geschichten sind kein Witz, 
sondern Alltag in den Notaufnahmen, 
wo Ärzte mit Pokerface zuhören, 
wenn jemand stammelt: 
„Wir wollten nur mal was Neues probieren…“
Oder nehmen wir den ambitionierten Klaus, 
der meint, 
die Waschmaschine im Schleudergang 
sei der perfekte Ort für einen Quickie. 
Voller Elan hebt er seine Liebste 
auf das vibrierende Ungetüm, 
nur um kurz darauf 
mit einem verrenkten Rücken, 
einer überschwemmten Waschküche 
und einer Maschine, 
die jetzt nur noch klappert, 
dazustehen. 
Die Lektion? 
Haushaltsgeräte gehören in die Gebrauchsanweisung, 
nicht ins Kamasutra.
Dann die chemischen Katastrophen. 
In der Hitze des Gefechts 
greift man schon mal zur falschen Tube – 
statt Gleitgel die Glitzerlotion von Tante Erna. 
Das Brennen, das folgt, 
hat nichts mit Leidenschaft zu tun, 
sondern mit einem Gang zur Apotheke, 
wo die Kassiererin mitleidig grinst. 
Und die romantische Kerzenstimmung? 
Ein falscher Stoß, 
und die Bettdecke lodert wie ein Lagerfeuer. 
Die Feuerwehr, die dann klingelt, 
hat wenig Verständnis für amouröse Ambitionen 
und reicht höchstens einen Schlauch – 
den falschen.
Technik ist auch kein Retter in der Not. 
Smarte Sextoys, 
die per App gesteuert werden, 
klingen nach Zukunft, 
bis ein Bug das Ding in einen Dauerlauf schickt 
und man panisch nach dem Ausschalter sucht. 
Oder die Handschellen, 
die mit Abenteuer locken, 
bis der Schlüssel verschwindet 
und der Schlüsseldienst 
mit einem süffisanten Lächeln anrückt. 
„Wieder einer von der Sorte“, 
denkt der Monteur 
und kassiert doppelt.
Und dann die Ungeduldigen. 
Ein Paar, 
das es kaum bis zum Bett schafft, 
übersieht die Kante 
und landet mit einem dumpfen Knall auf dem Boden. 
Statt siebtem Himmel 
gibt’s blaue Flecken 
und einen Abend in der Notaufnahme. 
Oder der galante Versuch, 
die Liebste an die Wand zu drücken – 
nur um mit dem Kopf gegen den Türrahmen zu krachen. 
Romantik? 
Fehlanzeige. 
Kopfschmerz? 
Volltreffer.
Die Liste der Sexunfälle 
ist ein bunter Katalog menschlicher Tollpatschigkeit. 
Manche enden mit einem Lacher, 
andere mit einem Gips. 
Doch was lernen wir? 
Ein Funken Voraussicht 
macht die Lust nicht weniger heiß. 
Ein stabiler Untergrund, 
ein Blick auf die Gebrauchsanweisung 
und vielleicht ein Feuerlöscher in Reichweite 
können Wunder wirken. 
Denn so wild die Leidenschaft ist, 
sie sollte nicht mit einem Krankenwagen enden. 
Also stürzt euch ins Vergnügen, 
aber haltet die Augen offen – 
und vielleicht einen Erste-Hilfe-Kasten parat.
