Sehen
Sex-Fantasie über die Mächtigen
Ach, die Mächtigen!
Diese grauen Eminenzen,
die tagsüber über Budgets und Grenzen herrschen,
und nachts – wer weiß? –
in den Federn rumrollen wie wir alle.
Da sitzt du vor dem Bildschirm,
scrollst durch Nachrichten,
und plötzlich poppt der Gedanke auf:
Wie wäre es,
der Kanzlerin mal über die Schulter zu gucken,
wenn sie privat wird?
Wie sie sich windet,
keucht,
dem Gatten Kommandos gibt,
die schärfer sind als jede EU-Richtlinie.
„Härter ran, Joachim!“,
oder so was in der Art.
Ein Stöhnen,
das lauter ist als ihre Reden im Bundestag.
Man könnte ja neugierig sein.
Diese Frau,
die jahrelang das Land lenkte
mit stoischem Blick und Raute-Handzeichen,
hat sie daheim auch ’ne wilde Seite?
Rekelt sie sich auf Seidenlaken,
flüstert Obszönitäten,
die selbst Hartgesottene erröten lassen?
Der Voyeur in uns allen jubelt:
Endlich mal die Maske fallen sehen!
Kein Kostüm,
kein Protokoll,
nur pure, ungezügelte Leidenschaft.
Der Ehemann,
dieser stille Professor,
wird zum Star in deiner Fantasie-Show,
und du stellst dir vor,
wie sie die Kontrolle abgibt –
oder übernimmt,
mit der Präzision einer Diplomatin.
Aber was treibt uns zu solchen Hirngespinsten?
Ist es die Macht,
die anturnt?
Die Vorstellung,
dass hinter der Fassade der Eisernen Lady
ein Vulkan brodelt?
In Zeiten von Leaks und Skandalen
wollen wir alles sehen:
Nicht nur die Politik,
sondern das Bett.
Stell dir vor,
es gäbe ’ne App dafür –
„Politiker Privé“,
wo du für ’nen Obolus reinschaust.
Merkel beim Vorspiel,
Macron beim Nachspiel,
und Biden... na ja,
der schläft vielleicht ein.
Die Medien würden explodieren,
die Quoten durch die Decke gehen,
und wir würden uns fragen,
ob das noch Demokratie ist
oder nur billiger Thrill.
Die Ironie?
Während wir sabbernd fantasieren,
bleibt’s bei der Realität:
Diese Leute haben mehr Security als ’ne Bank,
und ihr Privatleben ist tabu.
Aber der Kick,
der Gedanke an den verbotenen Blick,
der macht’s aus.
Nur: Danach?
Danach bist du vielleicht für immer verseucht.
Sieht du sie nie wieder neutral,
hörst in jeder Rede das Echo eines Keuchens.
Therapiebedürftig,
weil dein Hirn Politik mit Pornografie vermixt hat.
Besser, du lässt’s bleiben,
schaltest um
und guckst stattdessen Katzenvideos.
Die miauen wenigstens unschuldig.