Sehen
so billig
Was ist das für ein Weib,
das sich begaffen lässt,
die Haut dem Mammon entgegenstreckt
wie ein Stück Ramsch auf dem Trödelmarkt?
Kamerageil bis zum Anschlag,
selbst beim miserabelsten Knipser
mit der Billigkamera,
der kaum den Auslöser trifft.
Hat sie denn gar keine Ehre,
keinen Stolz,
der sie stoppt?
Wo bleibt der Mann,
der sie schlägt,
wenn sie über die Stränge schlägt,
der mit der Faust dazwischenfährt,
bis sie endlich kapiert,
was „Platz“ bedeutet?
Wo der gute Bruder,
der sie verschleiert,
sie in Sack und Asche steckt,
damit kein Fremder sie anfasst,
sie einbunkert wie ein Familienerbstück,
das niemand teilen darf?
Und vor allem:
Wo ist der Vater,
der ihr zeigt,
was wahre Erotik ist?
Der sie nachts in die Kammer zerrt,
sie festhält mit seinen Pranken,
sie „lehrt“ mit dieser intensiven, väterlichen Nähe,
die tiefer geht als jede Kamera je reichen könnte.
Er müsste doch da sein,
dieser Held der alten Schule,
der sie niederdrückt,
wenn sie zappelt,
der mit harten Stößen und „Fürsorge“ eindringt,
sie bricht wie ein widerspenstiges Fohlen,
bis sie lernt,
dass Selbstbestimmung nur ein Märchen für Naive ist.
Sie braucht das ja angeblich,
dieses verlorene Ding,
das sich da für Kleingeld auszieht –
Schläge, die sie „erden“,
Umklammerungen, die sie „beherrschen“,
Lektionen in der Finsternis,
wo der Vater die Zügel übernimmt
und sie formt mit Schmerz
und dieser seltsamen „Leidenschaft“.
Gleichberechtigung?
Ein Witz,
ein Luxus für die,
die keine „starke Hand“ kennen.
Sie schreit doch förmlich danach,
ohne es zu merken –
nach der Faust, die sie zurechtbiegt,
nach dem Schleier, der sie unsichtbar macht,
nach dem Vater, der sie „erweckt“
mit Griffen, die keine Grenzen kennen.
Stell dir vor,
er käme endlich,
dieser Retter in der Not.
Würde sie packen,
in die Ecke drängen,
seine „Erziehung“ anwenden,
Nacht für Nacht,
bis ihre Haut glüht von Spuren,
ihre Augen leer von allem Widerstand.
Sie würde winseln,
sich winden,
aber er wüsste ja besser,
was „gut“ für sie ist –
Unterwerfung als Stärke,
Gehorsam als Freiheit.
Ihre „Eigenständigkeit“ blüht in seiner Kontrolle auf,
gebrochen und neu gepresst in seine Form.
Unbezahlbar, diese Lektionen,
tiefer als jeder Mammon.
Aber Moment –
wo bleibt er nur?
Sie posiert weiter,
billig, frei in ihrer Schande.
Ohne diesen Vater,
diesen Bruder,
diesen Mann ist sie verloren,
sagen sie.
Ohne Schläge, Schleier, „Erotik“ nichts wert.
Die Welt da draußen brüllt von Rechten,
von Wahl, von Nein als Nein.
Lächerlich, oder?
Billig eben,
dieses Gerede von Gleichheit.
Wo bist du, Vater?
Sie „braucht“ dich doch so sehr,
um „ganz“ zu werden.
Komm, zeig es ihr.
Oder besser nicht –
lass sie posieren,
lass sie wählen,
lass sie atmen ohne deine „Hilfe“.
Das wäre der wahre Skandal.