Sehen

Die letzten sommerlichen Tage,
nach einem On/Off-Sommer,
locken uns nochmals
unter einen azur-blauen, wolkenlosen Himmel.
Freiluftaktivitäten stehen hoch im Kurs –
und damit meine ich nicht unbedingt
skaten und Rad fahren oder dergleichen.
Nein, was ich meine, ist Sex.
Sex im lauen Sommerwind,
in freier Natur.
Schon bald wird er wieder
für eine lange, lange Zeit
in der Mottenkiste verschwinden müssen.

Da klingt die aktuelle Single von „Seeed“
wie ein Aufruf:
„Gestern war’s so kalt,
heute ist es heiß,
Sonne macht geil
und weil das so ist,
scheint sie heut’ zum Beweis…
Steh’ auf, ich zähl’ bis 10,
das Leben will ein’ ausgeben
und das will ich seh’n.
Lass’ uns endlich rausgeh’n,
das Radio aufdreh’n,
das wird unser Tag,
wenn wir aufsteh’n…“

Ja, worauf warten wir dann noch?
Ruckzuck die Strandtasche geschnappt
und ab ans Meer,
zum See
oder einer einsam gelegenen Wiese.
„Sonne macht und geil“
und Ende August fällt das Sonnenbrandrisiko deutlich,
was zum stundenlangen Verweilen einlädt.
Vergessen die hochsommerlichen Tage,
an denen „Lichtschutzfaktor 95“
der ständige Begleiter sein musste,
wollte man doch einen Sonnenbrand vermeiden,
um nicht abends der/dem Liebsten warnend sagen zu müssen:
„Finger weg von meinem Après-Milch überzogenen Körper!
Rühr’ mich ja nicht an, Schatz.“
Zugegebener Maßen macht Sonne dann nicht mehr geil
aber den Body irgendwie heiß
(auf gesundheitliche Risiken will ich gar nicht erst hinweisen).

Schnee von gestern.
Bewaffnet mit einem MP3-Player,
Bobby Valentino säuselt sanft erotisch „Slow down“,
lümmeln wir uns noch einmal
im hohen Gras,
im zuckerweichen Sand,
bewegen unsere Lenden
im lasziven Rhythmus,
während die uns geilmachende Sonne
träge auf uns herunterblickt.

Ach Sommer,
wir werden Dich schmerzlich vermissen!
Aber Du kommst ja wieder,
nächstes Jahr,
sehnsuchtsvoll erwartet dann.
Bis dahin werden wir wohl andere Aphrodisiaka finden müssen,
um unsere Lust nicht auf Sparflamme
weiter köcheln zu lassen.

Und darum –
geht hinaus in die Welt…
und bleibt Euch treu.