Sehen
Unerklärlichkeit, Unbegreiflichkeit, Unendlichkeit
Sich im Hier und Jetzt selbst spüren.
Das ist das Leben.
Leben in der Gegenwart.
Gegenwart ist Leben,
Realität,
Wahrhaftigkeit des momentan Gelebten.
Authentizität menschlichen Bewußtseins.
Es gruselt einem dabei.
Wortungeheuer!
Es bringt Ängste hervor.
Wie vor dem Tod.
Wie der Tod unbegreiflich ist.
Wir werden geboren,
wir leben unser Leben auf dieser Erde –
und werden eines Tages sterben.
Der Tod ereilt uns.
Unser jetziges Bewußtsein,
das uns allzu präsent ist,
das uns unser Leben lang begleitet,
wird dann, in dem Moment unseres Todes –
mit einem Schlag gelöscht sein?
Unbegreiflich –
nicht zu fassen.
Unbegreiflich wie die Unendlichkeit,
die Unendlichkeit des Alls.
Unbegreiflich wie das Vorher allen Seins.
Unerklärlichkeit,
Unbegreiflichkeit,
Unendlichkeit.
Und was ist Gegenwart?
Was wir gerade erleben,
und mit unseren Sinnen empfinden?
Es ist unvollkommen,
das Gefühl für die Gegenwart.
Wir erfassen es erst später,
wenn es schon in Vergangenheit übergegangen ist.
Was ist Vergangenheit?
Gelebtes Leben?
Erinnerung?
Tod?
unzählige Tode!
Das Gefühl der Vergangenheit liegt in der Erinnerung
an gelebtes Leben.
Süß, bitter,
oder dazwischen.
Und die Zukunft?
Was ist Zukunft?
Was ist das Gefühl für Zukunft?
Unerklärlich, unbegreiflich,
aber nicht unvorstellbar.
Die Vorstellung von Zukunft ist dem religiösen Glauben ähnlich,
aber eher individuell,
statt uniform.
Aber wie schaut sie aus?
Eine Vorstellung von Zukunft könnte etwa so aussehen:
Man stelle sich beispielsweise Mozart vor,
Wolfgang Amadeus Mozart –;
mit verbundenen Augen wird er zu einem Sofa geführt,
worauf er sich hinlegen und entspannen soll.
Es wird ihm ein Kopfhörer aufgesetzt,
woraus in bester digitaler HiFi-Qualität
die Aufnahme eines der Welt besten Orchesters,
unter der Leitung eines der berühmtesten Dirigenten,
sein REQUIEM erklingt!
Und nicht allein die fragmentarische Version,
die er hinterlassen hat,
sondern die vervollständigte Version,
die auf seine mündlichen Anweisungen hin,
sein Schüler Franz Xaver Süßmayr bewerkstelligt hatte.
Man stelle sich das einmal vor…!