Sehen
Was ich möchte
In der stickigen Hitze eines Sommerabends
sitze ich dir gegenüber,
die Luft schwer von ungesagten Begierden.
Deine Augen glühen,
ein stummer Befehl,
und ich gehorche.
Meine Hand gleitet vor,
schiebt sich unter den Saum deines Rocks,
findet den warmen, feuchten Schoß,
der mich erwartet.
Finger tauchen ein,
graben sich tief in dein Innerstes,
spüren die pulsierende Enge,
die sich um mich schließt
wie eine Faust aus Samt und Stahl.
Du windest dich,
ein Tier in der Falle der Lust.
Dein Becken kreist,
drängt sich entgegen,
saugt an meinen Knöcheln,
als wollte es mich verschlingen.
Ich taste tiefer,
finde den harten Kern deiner Erregung,
reibe ihn gnadenlos,
kreise, drücke,
bis deine Schenkel zittern.
Dein Atem wird zu Keuchen,
ein raues Stöhnen,
das die Wände erzittern lässt.
Schweiß perlt auf deiner Haut,
mischt sich mit dem Saft,
der aus dir quillt,
deine Schenkel hinabrinnt.
Ich vergrabe mich weiter,
zwei Finger, drei,
dehnen dich, füllen dich aus,
stoßen rhythmisch,
als wäre es mein Schwanz,
der dich aufspießt.
Deine Muskeln kontrahieren,
melken mich,
ein nasses Pulsieren,
das sich aufbaut wie ein Sturm.
Du beißt dir auf die Lippe,
Blutgeschmack mischt sich mit Ekstase,
dein Körper bäumt sich auf,
ein Bogen aus Fleisch und Verlangen.
Plötzlich explodiert es.
Nasse Kontraktionen umklammern meine Hand,
ein Schwall heißer Geilheit ergießt sich,
durchnässt das Bett,
spritzt in Fontänen,
die das Laken tränken.
Du schreist,
ein animalischer Laut,
der in der Nacht verhallt,
während Wellen der Lust dich durchschütteln.
Ich halte inne,
spüre das Nachbeben,
die zuckenden Wände,
die sich langsam beruhigen.
Dein Blick trifft meinen,
erschöpft, triumphierend.
Die Hand noch in dir vergraben,
ziehe ich sie langsam heraus,
glitschig, triumphierend.
Du lächelst,
ein Versprechen auf mehr.
In diesem Moment sind wir eins,
roh und ungezähmt,
die Welt draußen vergessen.