Sehen

was ihr wollt

Charles Haiku

Es war ein stickiger Abend in diesem Club,
wo der Bass durch die Wände dröhnte
und die Luft nach Schweiß und billigem Parfum roch.
Ich stand da,
nippte an meinem Bier
und starrte Lara an.
Sie tanzte mit ein paar Freundinnen,
ihre Hüften bewegten sich im Takt,
und ich dachte mir,
das wäre genau die Richtige für mich.
Aber jedes Mal,
wenn ich rüberging, um Hallo zu sagen,
drehte sie sich weg
oder lachte über irgendeinen Witz von einem anderen Typen.
Keine Chance,
absolut null.

Stattdessen hing Carmen die ganze Zeit an mir dran.
Sie quatschte über ihren Job in der Buchhaltung,
über Katzenvideos
und warum sie Avocado hasste.
Ich nickte nur,
starrte weiter zu Lara rüber
und fand Carmen einfach nur öde.
Kein Funke,
nichts.

Dann kam Susanne.
Sie tauchte aus dem Nichts auf,
mit diesem Grinsen,
und zog mich auf die Tanzfläche.
Wir tanzten eng,
ihre Hände auf meinen Schultern,
und plötzlich küssten wir uns.
Sie konnte das echt gut,
ihre Zunge war flink,
und wir fummelten rum,
während der Beat uns antrieb.
Meine Finger glitten unter ihr Shirt,
spürten ihre Haut,
und sie presste sich an mich.
Die ganze Zeit über.
Kein Reden,
nur das.

Lara bemerkte es irgendwann.
Ihre Augen wurden schmal,
wütend,
und sie schob sich durch die Menge.
Plötzlich hing sie an mir,
klammerte sich an mein Bein,
während ich noch mit Susanne beschäftigt war.
Ihr Griff war fest,
als wollte sie mich festhalten
oder wegzerren.
Ich schaute runter,
sah Lara da,
und Susanne stoppte kurz,
starrte uns an.
„Was soll das?“, fragte Susanne,
aber Lara sagte nichts,
hielt nur fest.
Carmen lungerte im Hintergrund rum,
guckte verwirrt.
Die Situation war total chaotisch,
alle drei um mich rum,
und der Club dröhnte weiter.

„Ok“, sagte ich schließlich,
um die Spannung zu lösen.
„Wie wäre es mit einem Dreier?“
Die Worte hingen da,
und für einen Moment war es still.
Lara ließ los,
schaute mich an,
als hätte ich sie geschlagen.
Susanne lachte leise,
Carmen wurde rot.
Aber keiner ging weg.

Wir landeten in einer Ecke,
wo die Musik leiser war.
Lara setzte sich hin,
starrte mich an.
„Du meinst das ernst?“
Ich nickte.
Susanne grinste,
rückte näher.
Carmen murmelte was von „verrückt“,
blieb aber.
Es fing harmlos an,
mit Reden über Grenzen,
aber schnell wurde es intensiv.
Lara zog mich zu sich,
küsste mich hart,
als wollte sie beweisen,
dass sie die Beste war.
Susanne mischte mit,
ihre Hände überall.
Carmen zögerte,
aber als Lara sie berührte,
gab sie nach.
Wir küssten uns abwechselnd,
Finger glitten unter Kleider,
und der Club um uns rum verschwamm.

Später, in meinem Auto,
fuhren wir zu mir.
Die Stimmung war elektrisch.
Im Wohnzimmer zogen wir uns aus,
ohne viele Worte.
Lara übernahm die Führung,
dirigierte uns aufs Sofa.
Sie setzte sich auf mich,
bewegte sich langsam,
während Susanne daneben kniete
und küsste.
Carmen schaute zu,
dann stieg sie ein,
berührte Lara von hinten.
Es war ein Durcheinander aus Händen,
Mündern,
Stöhnen.
Lara ritt mich,
Susanne leckte,
Carmen massierte.
Keiner fühlte sich ausgeschlossen,
es passte irgendwie.
Die Eifersucht von vorhin war weg,
ersetzt durch diesen Rausch.

Am Morgen wachten wir auf,
verkatert,
aber grinsend.
Lara sagte:
„Das war besser als erwartet.“
Susanne nickte,
Carmen kicherte.
Keine Reue,
nur der Gedanke,
dass aus einer verpassten Chance
was Größeres wurde.
Wir frühstückten zusammen,
redeten über eine Wiederholung.
Und so fing es an,
diese seltsame Konstellation.
Kein Drama,
nur Spaß.

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