Sehen

Wie das Leben so ist

Charles Haiku

Sie stand in der Bar,
starrte in ihr Glas.

Der Typ neben ihr roch nach Schweiß und Bier.

Er grinste,
legte die Hand auf ihren Oberschenkel.

Kein Wort,
nur ein Nicken.

Sie folgte ihm auf die Toilette.

Er drückte sie gegen die Wand,
zog den Rock hoch.

Sein Schwanz drang ein,
hart und trocken.

Sie keuchte,
spürte den Schmerz,
der sich in Lust verwandelte.

Er pumpte,
grunzte,
zog sich zurück.

Sperma tropfte auf den Fliesenboden.

Er verschwand,
ohne Gruß.

So ist das Leben.

Ab und zu ein schneller, unverbindlicher Fick
oder ein Blowjob
waren die einzigen erotischen Vergnügen,
die sie hatte.

Nichts von Dauer,
kein Freund oder Geliebter,
nur namenlose Grobiane und verlorene Gestalten.

Zu Hause wusch sie sich,
legte sich ins Bett.

Der Nächste kam per App.

Er klopfte,
trat ein,
packte sie am Hals.

Sie kniete,
nahm ihn in den Mund.

Er stieß tief,
hielt ihren Kopf fest.

Speichel rann übers Kinn.

Er kam,
zog ab.

Kein Name,
kein Wiederholen.

Am Wochenende der Park.

Ein Penner mit Bart.

Er bot Geld,
sie nahm es.

Auf der Bank spreizte sie die Beine.

Er leckte grob,
fickte sie dann.

Seine Finger gruben sich ein,
hinterließen blaue Flecken.

Sie kam nicht,
er schon.

Er warf Münzen hin,
taumelte davon.

Montag im Büro.

Der Kollege im Kopierraum.

Er presste sie ans Gerät,
rieb sich an ihr.

Sie bückte sich,
er nahm sie von hinten.

Das Rattern der Maschine übertönte ihr Stöhnen.

Er spritzte auf ihren Rücken,
wischte mit Papier ab.

"Bis bald", murmelte er.

Nie wieder.

Nachts der Club.

Drei Typen, betrunken.

Sie landete in der Gasse.

Einer vorn,
einer hinten,
der dritte wichste daneben.

Sie würgte,
spürte den Rhythmus.

Sperma überall.

Sie lachten,
warfen sie weg wie Müll.

Jeden Morgen der Blick in den Spiegel.

Leere Augen,
feuchte Spuren.

Kein Halt,
nur der nächste Stoß.

So blieb es,
endlos.

Und keine Kraft,
dem ein Ende zu setzen.

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