Sehen

Wo Sehnsucht mich wie Fieber treibt

Luiz Goldberg

Durch Gassen schweife ich, ein Schatten in der Nacht,
Mein Herz ein Hund, der wild dem Duft der Freiheit jagt.
Mein „Schwanz“, er führt mich, schnüffelt lüstern, ohne Ruh,
An jedem Hauch von Parfüm, an jedem Déjà-vu.
Ein Blick, ein Funke flammt, die Sehnsucht brennt in mir,
Die Zeit erstarrt, ein Augenblick, ein flüchtig’ Liebesrevier.
Ich tauche ein in Spalten, wo Verlangen heiß erglüht,
Doch wie ein Windhauch schwindet’s, kaum dass es erblüht.
Ein streunender Köter bin ich, markier’ mein Revier,
Mit „Tröpfchen“ meiner Selbst, flüchtig’ Spuren von hier.
Ein „Ich war hier“ im Staub, dann zieh’ ich weiter fort,
Die Nacht, sie ruft, mein Blut tobt wild am dunklen Ort.
Begegnungen wie Feuer, kurz lodernd, dann verglüht,
Ein Funke, der im Herzen brennt, doch schnell in Asche zieht.
Ich jage Duft um Duft, ein neues Abenteuer,
Mein Hunger brüllt, kein Zaun hält dieses wilde Feuer.
Manch Frau, die kreuzt mein Pfad, will mich mit Zärtlichkeit,
Mit Träumen füttern, lockt mit süßer Sicherheit.
Für Nächte bleib’ ich, wärme mich an ihrem Schoß,
Genieße ihre Nähe, fühl’ den Herzschlag groß.
Sie spricht von Ketten, golden, die mich binden soll’n,
Von Liebe, die für immer bleibt, von Treue, die nicht toll’n.
Doch meine Seele knurrt, ein Hund, der Freiheit liebt,
Kein Band, kein Zaun, kein Traum, der meine Gier besiegt.
In stiller Nacht schleich’ ich davon, die Sterne über mir,
Die Nase im Wind, mein Herz ein ruheloser Stier.
Getrieben von dem Drang, der keine Herrin kennt,
Ein Schatten, der durch Gassen zieht, den Freiheit nur erkennt.
Kein Käfig hält mich, keine Hand, die mich bezwingt,
Mein Hunger heult, mein Blut in wilden Tönen singt.
Die Nacht ist meine Heimat, ihr Duft mein Lebenssaft,
Ein ew’ger Jäger bleib’ ich, der nur Freiheit schafft.
Die Sterne leuchten kalt, doch locken sie mich weit,
Ein Hund, der niemals ruht, voll unbänd’ger Leichtigkeit.
Die Gassen sind mein Pfad, die Dunkelheit mein Hort,
Wo Sehnsucht mich wie Fieber treibt, von Ort zu dunklem Ort.
Kein Ziel, kein Ende, nur der nächste Hauch von Glanz,
Mein „Schwanz“ führt mich durchs Leben, ein nie endender Tanz.
So bleib’ ich Schatten, streunend, ohne Rast und Ruh,
Geführt von meinem innern Hund, der nur dem Wind vertraut.
Die Freiheit ist mein Atem, mein Herz ein wildes Tier,
Ich folge ihrem Ruf, und die Nacht gehört nur mir.

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